Sinclair

Sinclair
I
Sinclair,
 
1) ['ziȖklɛːr], Emil, Pseudonym des Schriftstellers Hermann Hesse.
 
 2) ['ziȖklɛːr], Isaak von, Diplomat, Dichter und Philosoph, Pseudonym Crisalin, * Homburg (heute Bad Homburg von der Höhe) 3. 10. 1775, ✝ Wien 29. 4. 1815; 1795 Diplomat in Diensten des Landgrafen von Hessen-Homburg, in dessen Auftrag er am Rastatter Kongress teilnahm. 1805 in einen Hochverratsprozess verwickelt, bei dem die Anschuldigung, Sinclair u. a. hätten in Württemberg einen Umsturz geplant, nicht bewiesen werden konnte. Als Anhänger der Französischen Revolution und der Idee einer Republik wirkte er in dieser Richtung auf J. C. F. Hölderlin, dem er seit seinem Studium in Jena (1794/95) freundschaftlich verbunden war. Sinclairs Dichtungen wiederum sind von Hölderlin, aber auch von F. G. Klopstock und Schiller beeinflusst. Sinclairs philosophische Position lässt sich als Versuch einer Synthese von Elementen der Philosophie J. G. Fichtes und G. W. F. Hegels beschreiben (»Wahrheit und Gewißheit«, 3 Bände, 1811; »Versuch einer durch Metaphysik begründeten Physik«, 1813).
 
Weitere Werke: Dramen: Der Anfang des Cevennenkrieges (1806); Das Ende des Cevennenkrieges (1806); Der Gipfel des Cevennenkrieges (1807).
 
Lyrik: Gedichte, 2 Bände (1812-14); Kriegslieder (1814).
 
 3) ['sɪȖkleə, 'sɪȖklə], May, eigentlich Mary Amelia Sinclair, englische Schriftstellerin, * Rock Ferry (County Cheshire) 24. 8. 1863, ✝ Aylesbury 14. 11. 1946; beeinflusst von der Frauenbewegung, für die sie sich engagierte, sowie von den psychologischen Theorien S. Freuds und C. G. Jungs. Ihre Kurzgeschichten und Romane, die sich zum Teil der Mittel der Bewusstseinsdarstellung (Stream of Consciousness) bedienen, behandeln v. a. die Auswirkungen gesellschaftlicher Zwänge auf das Leben von Frauen und besonders deren Tendenz zur Selbstverleugnung (»The divine fire«, 1904; »The three sisters«, 1914; »Mary Oliver«, 1919; »Life and death of Harriett Frean«, 1922); verfasste auch Gedichte, theoretische Schriften (»Feminism«, 1912) und eine Biographie der Brontë-Schwestern (»The three Brontës«, 1912).
 
 
H. D. Zegger: M. S. (Boston, Mass., 1976).
 
 4) ['sɪȖkleə, auch 'sɪȖklə], Upton Beall, amerikanischer Schriftsteller, * Baltimore (Maryland) 20. 9. 1878, ✝ Bound Brook (N. J.) 25. 11. 1968; Studium in New York, schrieb während dieser Zeit Unterhaltungsromane. Der Roman »The jungle« (1905; deutsch »Der Sumpf«), der auf eigenen Recherchen beruht, stellt zum Teil in dokumentarischem Stil mit drastischem Realismus die Ausbeutung von Arbeitern in den Schlachthöfen von Chicago (Illinois) dar; er bewirkte die Einführung von Lebensmittelgesetzen und machte Sinclair zu einem bekannten Vertreter der Muckrakers. Auch in späteren Werken griff Sinclair soziale Missstände an, vertrat seine sozialistische Überzeugung und wurde zu einem wichtigen Chronisten seiner Zeit (»Boston«, 1928; deutsch). In den 30er-Jahren übte die von ihm gegründete Allianz von linken Demokraten und Arbeitslosen (»EPIC«) v. a. in Kalifornien großen politischen Einfluss aus. 1940-53 erschienen die elf Romane seiner viel gelesenen Lanny-Budd-Serie (Band 1: »World's end«, 1940; deutsch »Welt-Ende«), die den Titelhelden im Kampf gegen politische Missstände zu den Schauplätzen der Weltgeschichte in der Mitte des 20. Jahrhunderts führen; Sinclair brachte in ihnen seine antifaschistische Haltung sowie seine desillusionierte Sicht der Sowjetunion zum Ausdruck. Er verfasste auch Essays, politische Schriften, Jugendbücher, Kurzgeschichten, Dramen.
 
 
Weitere Werke: Romane: The moneychangers (1908; deutsch Die Börsenspieler); King Coal (1917; deutsch König Kohle); 100 % (1920; deutsch); Oil (1927; deutsch Petroleum); Mountain city (1930; deutsch So macht man Dollars); The wet parade (1931; deutsch Alkohol); Dragon's teeth (1942; deutsch Drachenzähne).
 
Essay: Mammonart (1925; deutsch Die goldene Kette).
 
Reportage: The flivver king (1937; deutsch Das Fließband).
 
Briefe: My lifetime in letters (1960).
 
Autobiographie: The autobiography of U. Sinclair (1962).
 
 
D. Herms: U. S. Zw. Pop, zweiter Kultur u. herrschender Ideologie (1986);
 R. N. Mookerjee: Art for social justice. The major novels of U. S. (Metuchen, N. J., 1988);
 
U. S. Literature and social reform, hg. v. D. Herms (Frankfurt am Main 1990);
 J. Ahouse: U. S. A descriptive, annotated bibliography (Los Angeles, Calif., 1994);
 I. Scott: U. S., the forgotten socialist (Lewiston, N. Y., 1997).
II
Sinclair,
 
von Sir Clive Sinclair (*1940) 1962 gegründetes Unternehmen, das Transistorradios, Verstärker und andere elektronische Geräte baute. 1980 brachte Sinclair mit dem ZX-80 den damals kleinsten und preiswertesten Heimcomputer auf den Markt. Auch die Nachfolgemodelle (ZX-81, ZX-Spectrum) gehörten zu ihrer Zeit zu den erfolgreichsten Computern ihrer Art. 1986 wurde das Unternehmen von Amstrad übernommen. Sir Clive versuchte danach, mit seinem neuen Unternehmen Cambridge Computers einen Handheld-Computer (ZX-88) zu lancieren, das Gerät konnte sich aber am Markt nicht durchsetzen.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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